10. Oktober 2009

Für eine menschliche Welt

Von nst_xy

300 Religionsvertreter beim Friedenstreffen von Sant’Egidio in Krakau

Mit einem gemeinsamen Aufruf zu weltweitem Dialog endete am 9. September in Krakau das diesjährige Friedenstreffen der großen Religionen. Hochrangige Vertreter der Weltreligionen und der Politik waren der Einladung der Gemeinschaft Sant’Egidio gefolgt, unter ihnen Kurienkardinal Walter Kasper, der israelische Oberrabbiner Jona Metzger, der Rektor der Al-Azhar Universität Kairo, Ahmal Al-Tayyeb und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.
In der Abschlusserklärung betonen die rund 300 Repräsentanten aus Christentum, Judentum, Islam und Buddhismus, es könne keinen Frieden geben, wenn der Dialog zwischen den Völkern erloschen sei. Außerdem erklären sie, die Welt sei wegen der Wirtschaftskrise und einer „oft gesichtslosen und seelenlosen Globalisierung“ desorientiert. Unabhängig von allen Unterschieden seien die religiösen Traditionen die Quelle des Friedens, denn eine Welt ohne Seele könne nicht menschlich sein. Papst Johannes Paul II. hatte 1986 die Begegnung der Religionen der Welt im italienischen Assisi ins Leben gerufen. Seither wurden die Treffen von der Gemeinschaft Sant’Egidio jährlich in unterschiedlichen Städten fortgesetzt. Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz stand das Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren und den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren. Gemeinsam besuchten die Teilnehmer auch das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo sie sich zum Zeichen des Friedens die Hände reichten und einander umarmten.
kna/gba

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Oktober 2009)
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