8. November 2009

Mehrwert durch Werte

Von nst_xy

In Schorndorf bei Stuttgart hat ein Unternehmer einen gemeinschaftsorientierten Gewerbepark eröffnet.

Firmen, die sich an Werten orientieren, arbeiten effektiver. Davon ist Karl Schock (75) überzeugt. Und damit sich möglichst viele Unternehmer von der Richtigkeit dieser These ganz praktisch überzeugen können, hat er auf seinem früheren Firmengelände in Schorndorf bei Stuttgart einen werte- und gemeinschaftsorientierten Gewerbepark eingerichtet.
Mit über 40 angesiedelten Betrieben konnte das „SchockAreal“, wie der neue Gewerbepark heißt, am 19. September Einweihung feiern. Damit ist das Gelände schon zu rund 70 Prozent ausgelastet, erklärt Joachim Schock, der Sohn des Ideengebers, der als Geschäftsführer das Areal managt. „Ich muss  nzwischen jeden Tag Nachfragen absagen“, ergänzt er, „weil gerade die Gebäudeeinheiten für kleinere Handwerksbetriebe alle vergeben sind.“
Dabei hat das SchockAreal kaum Werbung gemacht. „Es scheint einen großen Bedarf für so etwas zu geben“, kommentiert Joachim Schock, der die Werteausrichtung seines Vaters voll und ganz teilt: gegenseitige Unterstützung, Zusammenarbeit, eine soziale und humanitäre Einstellung, ein gutes Betriebsklima, ein offenes und vertrauensvolles Miteinander.
„Verpflichtet auf diese Einstellung wird jedoch niemand“, unterstreicht Joachim Schock. „Unser Wertetransfer ist nur ein Angebot.“ Aber er stellt fest, dass Betriebe, denen an einer solchen Ausrichtung nichts liegt, schnell einen Rückzieher machen, wenn sie erkennen, welche Atmosphäre auf dem SchockAreal herrscht.
Um diese Atmosphäre zu pflegen, gibt es auf dem rund 16 000 Quadratmeter umfassenden Gelände gemeinsame Seminarräume, einen Saal mit rund 200 Sitzplätzen, eine Cafeteria und einen Raum der Stille, in dem künftig auch Andachten angeboten werden. Kleinere Betriebe teilen sich Gabelstapler und Transportgeräte sowie sanitäre Einrichtungen, die vom Areal-Service gewartet werden.
Inspiriert haben sich die Schocks mit ihrem Gewerbepark an den Ideen der „Wirtschaft in Gemeinschaft“, einem Projekt der Fokolar-Bewegung, in dem sich weltweit Unternehmer zu solidarischem und gemeinschaftsorientiertem Handeln zusammengeschlossen haben.
Joachim Schwind

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2009)
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