11. Mai 2010

Zusammenarbeit vertiefen

Von nst_xy

Begegnung zwischen Verantwortlichen von ÖRK und Evangelischer Allianz

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und die weltweite evangelikale Bewegung wollen ihre Beziehungen vertiefen. Bei einem Treffen von ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit und dem Internationalen Direktor der Evangelischen Allianz, Geoff Tunnicliffe am 3. März in Genf sprachen sie über gemeinsame Anliegen im Blick auf die Einheit der Christen.
Unter anderem ging es um die Zusammenarbeit bei Mission und Evangelisation sowie um einen Verhaltenskodex für religiöse Bekehrung. Über diesen wird seit einigen Jahren auch mit der römisch-katholischen Kirche verhandelt.
Das Verhältnis zwischen den beiden ökumenischen Institutionen war lange Zeit von Spannungen gekennzeichnet. Das hatte mit den unterschiedlichen Schwerpunkten zu tun: Die 1846 als weltweiter Verbund evangelikaler Christen gegründete Evangelische Allianz legte ihren Akzent auf die persönliche Bekehrung zu Christus. Sie ist nach eigenen Angaben eine Plattform für 300 Millionen Christen in 122 Ländern. Der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Ökumenische Rat der Kirchen hingegen war lange Zeit stark in gesellschaftspolitischen Fragen engagiert – so zum Beispiel in der Anti-Apartheid-Bewegung. Ihm gehören 349 Kirchen mit 560 Millionen Mitgliedern an.
In den letzten Jahren haben sich beide Seiten aufeinander zu bewegt. Die evangelikale Bewegung hat in ihrer „Lausanner Erklärung“ schon 1974 die soziale Verantwortung der Christen betont. Der ÖRK seinerseits spricht in den letzten Jahren vermehrt von der Notwendigkeit einer ökumenischen Spiritualität. epd/pfo

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Mai 2010)
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