12. Juli 2010

Micmacs – uns gehört Paris!; Das Konzert; Mary & Max

Von nst_xy

14 Kilometer – auf der Suche nach dem Glück
von Gerardo Olivares
Drei Afrikaner durchqueren die mörderische Sahara; nur zwei erreichen Marokko. Nun trennen sie nur noch 14 km von ihrem großen Traum, Cadiz; trotzdem scheint es unerreichbar. Eine kunstvolle Kamerareise, die sich stimmig mit Musik von Youssou N’Dour und Santi Vega verbindet. Die weisen Tuareq-Nomaden kommentieren in Tamasheq: „Die für die Flucht aufgebrachte, extreme Energie könnte in Afrika selbst sehr viel bewegen.“ Gefühlvolles Roadmovie zwischen Dokumentation und Fiktion über authentische Flüchtlingsdramen. nvw

Das Konzert von Radu Milhaneanu
Andrei putzt im Haus des weltberühmten Bolschoi-Orchesters, wo er einst führender Dirigent war. Die entlassenen jüdischen Musiker sind mittlerweile Möbelpacker, Handyverkäufer oder Sounddesigner für Pornofilme. Eine Anfrage aus Paris bringt Andrei dazu, das Orchester von einst wieder aufleben zu lassen. Die Veteranen sind begeistert; politische und menschliche Zerwürfnisse von einst ordnen sich der verbindenden Musik unter; die Reise beginnt. Impulsive, herzerwärmende Komödie. „César“ für besten Ton und beste Musik. nvw
Start: D 29.7.; A 13.8.; CH 16.9.

Micmacs – uns gehört Paris! von Jean -Piere Jeunet
Mit dieser Komödie führt Jean-Pierre Jeunet („Die fabelhafte Welt der Amélie“) die Zuschauer wieder in sein poetisches, filmisches Universum: Bazil, der naive Held der Geschichte, bekommt eine verirrte Pistolenkugel in den Kopf. Er überlebt, verliert Wohnung und Arbeit, aber er gibt einfach nicht auf. Das Glück ist ihm hold: Er findet eine neue „Familie“ die zusammengewürfelt ist aus lauter liebevoll-skurrilen Charakteren. Wie sie gemeinsam der Waffenindustrie den Kampf ansagen, ist wirklich sehenswert! kls
Start: CH 15.7.; D 22.7.

Mary & Max von Adam Elliot
Im Zentrum dieses Animationsfilms mit Knetfiguren stehen die beiden anrührenden und durchaus schrulligen Antihelden Max und Mary. Sie lebt in Australien, er in New York – beide einsam. Erst durch ihren Briefkontakt erfahren die beiden ganz allmählich, was Freundschaft bedeutet. Sie erzählen sich alles, stellen einander die großen Fragen. Einfühlsam, zart und mit einem leichten Augenzwinkern veranschaulicht dieser Film das Wachsen, die Höhen und Tiefen einer besonderen Freundschaft. kls
Start: CH angelaufen; D 26.8.; A 3.9.
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juli/August 2010)
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