15. September 2010

Kirchentag; Kinderarmut; Priesterjahr

Von nst_xy

NEUE STADT 6/2010, Seite 4, Hintergrund, „Es war nur die Vorspeise

Hoffnung

Mit ganz besonderer Freude las ich den Bericht über den Ökumenischen Kirchentag in München. Im Vergleich mit anderen Printmedien erstaunte mich die umfassende und tiefgehende, aufbauende Berichterstattung, die auch heiße Eisen nicht aussparte. Diese Hoffnungszeichen ermutigen mich, alles in meinen Möglichkeiten stehende für die Einheit einzusetzen.

Eva-Maria Marold, Berlin

NEUE STADT 6/2010, Seite 9, Gespräch, „Kinderarmut sieht man nicht!

Definition

Tief bewegt hat mich der Artikel zur Kinderarmut. Frau Brückner gibt eine EU-Definition von Armut, die am Durchschnittseinkommen orientiert ist und eine andere, die an der Lebensweise Maß nimmt, die in einem Land als Minimum angesehen wird.
Dabei kam mir meine eigene Kindheit als Halbwaise (in den 60er Jahren) in den Sinn und die Gespräche mit einer Kollegin, die (in den 80er Jahren) zwei Söhne als Witwe groß gezogen hat.
Familien haben oft in beengten Verhältnissen gelebt, haben rechnen müssen, welchen Ausflug, welchen Luxus sie sich leisten konnten. Das hat sich in den letzten 50 Jahren nicht geändert, wohl aber die Sicht auf die Dinge, die wir zum Leben brauchen und an denen wir den Lebensstandard messen. Ist die Familie, die sich heute den Ausflug in das nächste Spaßbad nicht leisten kann, ärmer, als jene in den 60er Jahren, die bei ihrem Ausflug auch jeden Pfennig umdrehen musste? Ich hadere deshalb mit der Definition, die sich am Minimum orientiert. Dabei ist mir schmerzlich bewusst, dass der EU-Betrag von 812 Euro (West) den Menschen kaum Spielraum für ein selbstbestimmtes
Leben einräumt.

Dagmar Esseling, Ravensburg

Veränderung

Seit einigen Jahren gibt es in Solingen einen Treff für aktive Politiker, die ihr Handeln am Grundsatz der Geschwisterlichkeit ausrichten wollen. Dabei erzählte einmal eine Bürgermeisterin, wie sehr sie davon betroffen war, dass Grundschulkinder während der Übermittagbetreuung das Mittagessen nicht bezahlen konnten. So entstand die Idee eines Fördervereins mit dem Namen Tischlein deck dich, und wir starteten mit 15 Gründungsmitgliedern und konnten im ersten Jahr bereits 100 Kinder fördern.
In drei Jahren stieg unsere Mitgliederzahl auf 165, und im aktuellen Schuljahr besteht bei 640 Kindern Fördermöglichkeit. Unser Verein wird durch zahlreiche private Initiativen unterstützt: Nachbarschaftsfeste, Schulfeste, ein großes Benefizkonzert und Einzelaktionen. Mir hat das alles deutlich gemacht, dass sich das Engagement von wenigen lohnt, um Armut zu verringern.

Hermann Josef Dörpinghaus, Solingen

NEUE STADT 6/2010, Seite 21, Zur Diskussion, „Das Priesterjahr wird zum Gericht

Beispiel

Herzlichen Dank für den Diskussionsbeitrag von Wilfried Hagemann zum Priesterjahr. In den letzten Wochen haben mich ähnliche Gedanken umgetrieben. Vorbei ist es mit dem Schein, gefragt ist das Sein: ein glaubwürdiges, echtes Sein nach dem Beispiel Christi und seinem Dienst der Fußwaschung. Dieses Beispiel wird hoffentlich die Kirche in dieser schwierigen Zeit des Umbruchs zu einer vertieften Läuterung und Reinigung führen – zu einer Kirche der Fußwaschung.

Sebastian Huber, Tulfes

Klarheit

Auf dieses deutliche und doch hoffnungsvolle Wort habe ich lange gewartet; deutlich, weil es die Defizite der Kirche klar benennt und doch hoffnungsvoll, weil es ausdrückt: Es ist unser Gott, der Vater Jesu Christi, der richtet und zugleich aufrichtet, wenn wir uns ihm und einander in neuem Hören zuwenden.

Gottlob Heß, Friedberg

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September 2010)
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