23. Juli 2011

Wie können wir mehr aus unserer „Lebensgemeinschaft” machen?

Von nst_xy

Jeden einzelnen im Blick haben

Wir alle wünschen uns eine glückliche Familie, die nicht nur Zweckgemeinschaft ist, sondern in der sich alle gut entwickeln können, in der die Liebe lebendig ist. Was können wir tun, um eine solche Atmosphäre zu fördern?
Wichtig finde ich vor allem Gespräche. Im Durchschnitt haben Ehepaare für echtes Gespräch nur wenige Minuten am Tag übrig. Ein Paar aus unserem Bekanntenkreis nimmt sich jedoch jeden Abend Zeit für einen Spaziergang und redet miteinander. Jeder erzählt, was ihn beschäftigt, was er erlebt hat, welche Sorgen er sich macht. Der jeweils andere versucht, gut zuzuhören, ohne zu kommentieren oder zu bewerten.
Es ist hilfreich, wenn es gelingt, wenigstens eine Mahlzeit gemeinsam einzunehmen und sich dabei entspannt miteinander zu unterhalten. Dagegen ärgert es mich immer, wenn unangenehme Themen beim Essen besprochen werden.
In unserer großen Familie haben wir gemerkt, dass es wichtig ist, auch Möglichkeiten für Einzelbegegnungen zu schaffen und nicht nur in der gesamten Gruppe miteinander zu reden. Als unsere Kinder größer wurden und zum Studium in einen anderen Ort zogen, ergaben sich diese Gelegenheiten nicht mehr spontan. Natürlich telefonieren wir. Besonders schön ist es jedoch für alle, wenn der Vater oder die Mutter sie besuchen fährt.
Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Kinder schon sehr früh lernen, ihre Wünsche, Gedanken und Sorgen auszusprechen, und haben sie immer ermutigt, genau zu formulieren. Als besonderes Geburtstagsgeschenk empfanden es alle, wenn das Geburtstagskind – das galt auch für die Eltern – in einer Runde gesagt bekam, was jeder an ihm besonders schön fand. Auch die Kleinsten haben schon wesentliche Dinge erfasst, die für jeden eine echte Hilfe waren.
Katharina Parlasca

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juli/August 2011)
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