18. Mai 2015

Hedi Schneider steckt fest von Sonja Heiss, Melodys Baby von Bernard Bellefroid, die Augen des Engels von Michael Winterbottom und die zweite Chance von Susanne Bier

Von nst1

Vier neue Kinofilme

Hedi Schneider steckt fest
von Sonja Heiss

Hedi ist normal. Sie arbeitet in einem normal-langweiligen Büro, hat einen liebevollen Mann und einen süßen Sohn. Plötzlich überkommen sie Angstattacken, die zu starkem Medikamentenmissbrauch führen. Das Familienglück wird auf die Probe gestellt. Letztlich schaffen sie es, in kleinen Schritten voranzugehen und für kurze Zeiten glücklich zu sein.
Ein hoffnungsvoller Film, der durch Hedis Sinn für Phantasie im Alltag eine lustige Leichtigkeit behält.
Sophia von Waechter
Start: D 7.5.; CH 28.5.

Melodys Baby
von Bernard Bellefroid

Obwohl die junge Melody die erfolgreiche Businessfrau Emily nicht kennt, gehen die beiden eine besondere Bindung ein: Um Geld für ihren Friseursalon zu bekommen, entscheidet sich Melody, als Leihmutter Emilys Kind auszutragen. Zunächst rein geschäftlich geplant, ändert dieser Deal mit der Schwangerschaft jedoch seinen Charakter.
Persönliche Schicksale, das Muttersein und Mutterwerden stehen im Zentrum dieses Films, bei dem gerade die Charakterzeichnung gelungen ist.
Martin Parlasca
Start: D 14.5.

Die zweite Chance
von Susanne Bier

Als der wenige Monate alte Sohn des Polizisten Andreas stirbt, trifft dieser eine folgenschwere Entscheidung: Er tauscht sein Kind mit dem vernachlässigten Kind eines Heroinjunkies. Obwohl das Verbrechen zunächst nicht auffällt, bröckeln sowohl der Plan als auch die junge Familie des Polizisten nach und nach.
In düsterer, dänischer Manier versteht es dieser Thriller, den Zuschauer zu packen und ihn mit in seine Welt voller verdrehter Ethik und Verzweiflung zu ziehen.
Martin Parlasca
Start: D 14.5.; A 19.6.

Die Augen des Engels
von Michael Winterbottom

Von dem Mord an einer englischen Studentin in Siena geschockt, richtet die Welt ihre Augen auf den folgenden Mordprozess gegen die amerikanische Studentin Jessica und ihren Freund. Der aufstrebende Regisseur Thomas wittert eine gute Story für seinen neuen Film, doch zwischen Wahrheit und Fiktion verliert er selbst bald die Orientierung.
Angelehnt an den ungeklärten Mordfall „Amanda Knox“ ist der Film zwar originell, auf weiten Strecken jedoch eher bedrückend als spannend.
Martin Parlasca
Start: D 21.5.; A 22.5.

 

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Mai 2015)
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