12. November 2015

Eine tolle Bestätigung!

Von nst1

Erfahrungsberichte: Leben nach dem Wort Gottes

Eine tolle Bestätigung

Nach einem Kinobesuch hatte ich in dem kleinen Programmkino meinen Geldbeutel vergessen. Wir waren schon etwa 100 Meter vom Kino entfernt, als uns die Bedienung des Kinos einholte und mir die Geldbörse überreichte. Ich war zunächst so überrascht, dass ich nur ein „Danke“ herausbrachte.
Als mir dann bewusst wurde, was diese Frau gemacht hatte (im Geldbeutel waren mein Personalausweis und mein Führerschein …), war sie schon wieder weg. Jetzt ging ich zum Kino zurück und erkundigte mich nach der Angestellten. Sie war gerade nicht zu finden. So beschlossen meine Frau und ich, ihr ein kleines Dankeschön-Päckchen zu schicken. In einem beigelegten Brief bedankten wir uns für ihre angenehme Bedienung und ihre entschlossene Art, mir das Verlorene zurückzubringen – was wir nicht als selbstverständlich ansahen. Hier ein Auszug aus ihrer Rückantwort: „Ihren wunderbaren Brief habe ich als erstes meinem Chef und dann allen Angestellten vorgelesen. Nun werde ich ihn einrahmen. Danke, dass Sie mir diese tolle Bestätigung für meine Arbeit gegeben haben.”
G.W.

Vielleicht soll ich doch noch leben.

Bei meinen Besuchen im Altenheim kam ich in Kontakt zu einer älteren Dame, die sich sehr einsam und verlassen fühlt. Sie erzählte mir, dass sie früher gerne künstlerisch tätig war, gezeichnet oder Skulpturen geschaffen hat. All das hatte sie inzwischen aufgegeben; ihr fehlte die Motivation.
Ich erzählte ihr von den Abenden, die ich mit Flüchtlingen verbrachte, von geplanten Sommeraktivitäten und dass ich gerne handarbeite. „Ja“, meinte sie, „stricken würde ich auch gerne wieder einmal!“ – „Oh, kein Problem!“, erwiderte ich. „Ich habe so viel Wolle geschenkt bekommen, da ist auf jeden Fall auch etwas für Sie dabei!“
Vor meinem nächsten Besuch im Heim packte ich dann ein schönes Päckchen, suchte frohe Farben aus und eine hoffentlich passende Garnstärke für nicht mehr ganz junge Finger, steckte Nadeln dazu und zog damit los!
Gemeinsam mit einer anderen Bewohnerin besuchte ich die Dame dann in ihrem Zimmer. Die Gute konnte ihr Glück kaum fassen: Dass sie Besuch bekam und sogar die versprochene Wolle! Immer wieder fasste sie die Knäuel an, schüttelte strahlend den Kopf und fragte: „Ist das wirklich für mich?“
Dann erzählte sie noch ganz viel von ihrem Leben, ihren Krankheiten und wie gerne sie sterben möchte! „Ja“, erwiderte ich, „irgendwie kann ich Sie verstehen. Aber Gott hat anscheinend andere Pläne mit Ihnen!“ – Schweigen – „Glauben Sie an Gott?“, fragte sie dann. Und so kamen wir in ein tiefes Gespräch über das Beten. Zum Schluss schlug ich ihr vor, auch auf Entfernung zusammen zu beten, und sie freute sich, als ich ihr versprach, ihr bei meinem nächsten Besuch einen Rosenkranz mitzubringen, den ich ausgerechnet an diesem Tag nicht bei mir hatte.
Ganz froh nahm sie meine Hände in ihre, sah mich ganz fest an und sagte: „Vielleicht soll ich doch noch weiterleben! Ich glaube, Gott möchte das noch von mir! Danke!“ Tief berührt verabschiedeten wir uns, da genau in diesem Moment die Schwester kam und sie zum Abendessen abholen wollte.
P.B.

Wichtiger als der eine Euro!

Jeden Morgen mache ich mich mit dem öffentlichen Nahverkehr auf den Weg in eine benachbarte Großstadt. Dort arbeite ich als Verkäuferin und so komme ich täglich auf dem Weg und im Geschäft mit vielen Menschen zusammen.
Über mehrere Wochen kam eine nichtsesshafte Frau häufiger in unseren Laden. Sie bat um ein wenig Unterstützung. Ich gab ihr immer wieder einen Euro, damit sie sich ein Milchbrötchen kaufen konnte, das sie sehr gerne mochte. Aber da ich selbst nur über wenig Geld verfüge, musste ich ihr nach Wochen sagen, dass ich es mir nicht leisten konnte, ihr das Brötchen täglich zu ermöglichen. Das fiel mir sehr schwer. Umso erstaunter war ich über ihre Reaktion: „Wissen Sie, der Euro, den Sie mir immer geben, ist das eine. Viel wichtiger für mich ist, dass ich mit Ihnen ein wenig reden und Ihnen von mir erzählen kann. Das tut mir so gut! Ich hab sonst so wenig Menschen!”
Diese Reaktion fiel tief in mein Herz.
I.K.

 

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2015)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und E-Mail finden Sie unter Kontakt.