25. März 2019

Wort des Lebens. Plus

Von nst5

Barmherzigkeit konkret

Aus der Zeit der ersten Christen haben sich Handlungsweisen gebündelt und tradiert, die dem Leben des Evangeliums erwachsen sind. Auf der Grundlage von Matthäus 25,31-46 („Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig …“) kennen sowohl die evangelische wie die katholische Kirche die „Werke der Barmherzigkeit“. Die katholische Kirche hat diesen Katalog um geistige Werke erweitert, denen sich jeder evangelische Christ anschließen kann. Die Werke der Barmherzigkeit sehen den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit und Bedürftigkeit.

Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit

  • Die Hungrigen speisen
  • Den Dürstenden zu trinken geben
  • Die Nackten bekleiden
  • Die Fremden aufnehmen
  • Die Kranken besuchen
  • Die Gefangenen besuchen
  • Die Toten begraben

Die sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit

  • Die Unwissenden lehren
  • Den Zweifelnden recht raten
  • Die Betrübten trösten
  • Die Sünder zurechtweisen
  • Die Lästigen geduldig ertragen
  • Denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen
  • Für die Lebenden und für die Toten beten

Mein Tipp
Achten Sie beim – persönlichen oder gemeinschaftlichen – Lesen dieser Auflistung darauf, welche Haltung Sie anrührt, und zwar in zweierlei Richtungen:
– Welche Ausdrucksformen der Barmherzigkeit wünschen Sie sich für sich von Gott und von den Mitmenschen. Ist es möglich, sie zu erbitten? Sind Sie offen, sie sich schenken zu lassen?
– Wo sehen Sie sich angesprochen, anderen gegenüber zu handeln?
Und dann lassen sich die Aufzählungen natürlich unzählig verlängern. Wie würden Sie im Blick auf Ihr Leben die Liste auf zehn „Werke“ erweitern? Dies zu formulieren und ins Gespräch zu bringen verspricht unter anderem einen gewinnbringenden Austausch!
Ester Klein

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März/April 2019)
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