5. Oktober 2021

Rückblende

Von nst5

Unsere Nachrichtenauslese

Mit der Theologin Anne Burghardt aus Estland hat der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) erstmals eine Frau und eine Persönlichkeit aus der Region Mittel- und Osteuropa an die Spitze seines Generalsekretariats gewählt. Die 45-jährige Pfarrerin wird das Amt im November als Nachfolgerin des Chilenen Martin Junge antreten. Burghardt hat in Tartu (Estland) sowie in Erlangen-Nürnberg und Berlin Theologie studiert. Der LWB ist eine weltweite Kirchengemeinschaft von 148 Kirchen lutherischer Tradition, die nach eigenen Angaben rund 77 Millionen Christinnen und Christen in 99 Ländern vertritt.
de.lutheranworld.org

Das Islamkolleg Deutschland in Osnabrück hat seine Arbeit aufgenommen, eine deutschlandweit einzigartige Ausbildungsstätte für Imame und religiöses Betreuungspersonal. Das Kolleg achte die vielfältigen muslimischen Strömungen, so der wissenschaftliche Direktor, Bülent Ucar. Er hofft, dass langfristig die nationale Herkunft der Imame und Moscheegemeinden keine so große Rolle mehr spielen wird. „Der Islam wird sich in Deutschland so entwickeln, dass wir von deutschen Muslimen sprechen, die unterschiedlich geprägt sind.“ Der erste Ausbildungsjahrgang besteht aus 19 Frauen und 36 Männern.
www.islamkolleg.de

Im Oktober beginnt die Weltsynode der katholischen Kirche. Der auf gut zwei Jahre angelegte synodale Prozess soll weltweit das synodale Selbstverständnis der katholischen Kirche stärken und regional wie international wichtige Zukunftsthemen erarbeiten. Eine Steuerungskommission koordiniert den weltweit angelegten synodalen Prozess. Ihr gehört unter anderem die Erfurter Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens an. Die Kommission soll die erste Phase der Weltsynode auf diözesaner Ebene ebenso begleiten wie die zweite, kontinentale Phase, die im Sommer 2022 starten soll. Die abschließende Synodenversammlung der Bischöfe tagt im Oktober 2023.
www.synod.va

Der Franziskanerpater Hans Stapel ist für sein Therapieprojekt „Fazenda da Esperanca“ (Hof der Hoffnung) mit dem Communio-Preis für Dialog, Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet worden. „Drogen und Süchte sind ein Schrei nach Liebe“, erklärte er bei der Verleihung am 18. Juli. Es komme darauf an, den Menschen zu verdeutlichen: „Gott liebt dich, und du darfst neu beginnen.“ Stapel gründete Anfang der 1980er Jahre im brasilianischen Guaratingueta eine Wohngemeinschaft mit Suchtkranken, aus der die erste „Fazenda da Esperanca“ hervorging. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 150 Einrichtungen in 24 Ländern. Der Communio-Preis wird alle zwei Jahre vergeben.
www.akademie-schwerte.de

Ein Europäisches Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit ist am 18. August – nach Redaktionsschluss – in Potsdam eröffnet worden. Zum Festakt wurde auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Die Bildungsstätte befindet sich auf dem Campus Am Neuen Palais. Sie umfasst die „School of Jewish Theology“ an der Universität Potsdam sowie die Rabbinerseminare Abraham Geiger Kolleg und Zacharias Frankel College. Dafür wurden die frühere Orangerie und das Nordtorgebäude des Schlosses umgebaut. Zudem entstand eine Synagoge, der erste Neubau eines jüdischen Gotteshauses in Potsdam nach dem Völkermord an den Juden.
www.juedischetheologie-unipotsdam.de

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AGCK) in der Schweiz feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Die ökumenische Plattform wurde am 21. Juni 1971 von der evangelisch-reformierten Kirche, der römisch-katholischen Kirche, der christ-katholischen Kirche, der evangelisch-methodistischen Kirche, dem Bund der Baptistengemeinden in der Schweiz und der Heilsarmee gegründet. Heute gehören ihr zwölf kirchliche Gemeinschaften an. Die AGCK möchte die bestehende Einheit der Kirchen auf Grundlage der Heiligen Schrift bezeugen und die Zusammenarbeit der Kirchen fördern. Das Jubiläum soll im November in Basel gefeiert werden.
www.agck.ch

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September/Oktober 2021)
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