4. April 2022

Nie zu klein

Von nst5

Der Schrei der Armen und der Erde

Illustration: (c) Polina Shakirova (iStock)

Fast sieben Jahre ist es nun her, dass Papst Franziskus mit seinem Rundschreiben („Enzyklika“) zum Thema Nachhaltigkeit „Laudato si‘“ weit über die katholische Kirche hinaus Aufmerksamkeit erregt hat. Mit einer ganzen Reihe von Initiativen möchten Papst und Vatikan erreichen, dass die Anliegen der Enzyklika – die „Sorge um das gemeinsame Haus“ – wachgehalten und umgesetzt werden.
Eine davon ist die „Aktionsplattform Laudato Si‘“, die am 14. November 2021 freigeschaltet wurde. Die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission hat die Plattform aktiv mitgestaltet und bezeichnet sie als „Dach einer weltweiten Bewegung“.
Auf ihrer Website heißt es: Die Aktionsplattform ziele darauf ab, Gläubige, Menschen guten Willens sowie Institutionen auf der ganzen Welt „dazu zu befähigen, die Vision von Laudato si’ umzusetzen und so eine Antwort auf den wachsenden Schrei der Armen und der Erde … zu geben: Einzelpersonen, Gemeinschaften, Organisationen und Institutionen werden im Laufe eines siebenjährigen Aktionsplans daran arbeiten, messbare, ambitionierte Ziele zu erreichen.“
Zuständig ist die vatikanische Behörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Die Aktionsplattform schließt an das von Papst Franziskus aus Anlass des fünften Jahrestages der gleichnamigen Enzyklika ausgerufene „Laudato-si‘-Jahr“ an.
laudatosiaktionsplattform.org

Illustration: (c) Irina_Strelnikova (iStock)

Schulstreiks in 212 Ländern
Am 20. August 2018 stellte sich die damals 15-jährige Greta Thunberg erstmals mit einem Schild mit der Aufschrift „Schulstreik für das Klima“ vor den Schwedischen Reichstag in Stockholm. Allein. In den dreieinhalb Jahren seither haben sich ihr Millionen junger Menschen auf der ganzen Welt angeschlossen und streiken ebenfalls für den Klimaschutz. Die daraus entstandene Bewegung „Fridays for Future“ hat Schulstreiks in 212 Ländern registriert.

Foto: (c) AlexSava (iStock)

Das Geld der Religionen
Es ist nicht egal, wie Menschen und Organisationen ihr Geld anlegen. Geldanlagen und Investitionen fördern oder schwächen Gerechtigkeit, Frieden und Klimaschutz. Gerade die Religionsgemeinschaften sind hier gefragt. Die 2019 gegründete Plattform FaithInvest möchte dazu beitragen, dass die Milliarden von Dollar, die den Religionsgemeinschaften gehören, in glaubens- und werteorientierte Investitionen fließen, die eine ökologische und nachhaltige Entwicklung unterstützen.
FaithInvest ist überzeugt: Wären die Religionsgemeinschaften in dieser Frage einig, würden sie eine bedeutende Investitionsmacht in der Finanzwelt bilden. Als Anteilseigner und Investoren könnten sie Einfluss auf Unternehmen und Investitionen haben, die unsere Welt zu einem besseren Ort machen.
www.faithinvest.org

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März/April 2022)
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