4. April 2022

Unsere Nachrichtenauslese

Von nst5

„Migration menschenwürdig gestalten.“ Unter diesen Titel haben die Kirchen in Deutschland ein ökumenisches Grundlagenwort zu Fragen von Migration und Flucht gestellt. Wie lässt sich Migration unter unvollkommenen und widersprüchlichen Bedingungen so gestalten, dass man der Würde des Menschen gerecht wird? Mitautorin Marianne Heimbach-Steins (Münster) nannte das Dokument einen „migrationsethischen Kompass“. Es soll auch in die europäischen Beratungen einfließen. Dafür sei „ein guter Zeitpunkt, weil die Migrationsdebatte sich leider verhärtet hat“, so Katrin Hatzinger vom Brüsseler Büro der Evangelischen Kirche in Deutschland.
www.ekd.de/migration

Die internationale Nagelkreuzgemeinschaft, ein weltweites ökumenisches Netzwerk, das sich in enger Verbindung zur Kathedrale von Coventry für Frieden und Versöhnung einsetzt, hat den Ökumenischen Preis der Katholischen Akademie in Bayern erhalten. Akademiedirektor Achim Budde würdigte in der Preisbegründung die christlich motivierte Aussöhnung zwischen Briten und Deutschen als Vorbild für vielfältige Formen der Versöhnungsarbeit über Konfessionsgrenzen hinweg. In seiner Laudatio forderte der Bischof von Coventry, Christopher Cocksworth, die Kirchen dazu auf, zu Friede und Gemeinwohl für Europa beizutragen.
www.nagelkreuz.org

„Different but One“ lautet der Titel einer Interviewreihe mit Menschen, die über alle Unterschiede hinaus Verständigung anstreben. Der Organisationsentwickler und Coach Egbert Amann-Ölz führte die Interviews im Auftrag der Fokolar-Bewegung. Gesprächspartner der bisher fünf Interviews sind Mitglieder einer christlich-islamischen Dialoggruppe, einer christlichen Wohngemeinschaft in Köln, der Initiative „Miteinander für Europa“, des Suchthilfeprojektes „Fazenda da Esperança“ sowie Klara Sucher, die über ihr politisches Engagement spricht. Jedes Interview ist in einer Kurz- (15 Minuten) und einer Langfassung (45 Minuten) verfügbar.
www.youtube.com

(c) Jahr der Schöpfung

Die Evangelischen Kirchen in Österreich begehen 2022 als „Jahr der Schöpfung“. Beim Eröffnungsgottesdienst in der Wiener Lutherkirche sagte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka: „Klimaschutz und Schöpfungsbewahrung sind das Gebot der Stunde.“ Die Kirchen setzten sich seit mehr als 30 Jahren für die Bewahrung der Schöpfung ein. Aber jetzt sei es Zeit, „in den eigenen Strukturen und Institutionen aufzuzeigen und vorzuleben, dass es möglich ist, klimaneutral zu leben, sowohl beim Wohnen, in der Ernährung und auch der Mobilität“. Deshalb würden die Kirchen in diesem Jahr an einem umfassenden Klimaschutzkonzept für alle Ebenen arbeiten.
evang.at/projekte/schoepfung2022/

Foto: (c) Stark+Stilb Architekten

Eine Kita mit besonderem Begegnungskonzept für Kinder aus drei Religionen entsteht ab 2023 in Berlin-Friedrichshain. Das „Drei-Religionen-Kita-Haus“ will mit einer jüdischen, einer christlichen und einer muslimischen Kita unter einem Dach einen Austausch „auf Augenhöhe“ schaffen. Geplant sind neben jeweils eigenen Räumen für die Kinder aus einer der drei Religionsgemeinschaften auch „Räume der Begegnung“, in denen sie etwa die unterschiedlichen Feste gemeinsam begehen können. Die Idee, jüdische, christliche und muslimische Kinder in einer Kita unter ein Dach zu holen, stammt von der Berliner Rabbinerin Gesa Ederberg.
dreireligionenkitahaus.de

Die katholische Kirche der Philippinen hat den Banken des Landes ein Ultimatum gegen den „Klimanotstand und die Krise des Planeten“ gesetzt. In einem Ende Januar veröffentlichten Hirtenbrief forderte die Philippinische Bischofskonferenz die Banken auf, die Finanzierung von Unternehmen aus der Kohle- und Gasbranche bis 2025 einzustellen. „Ohne klare Verpflichtungen und Richtlinien dieser Banken, sich von fossilen Brennstoffen zu trennen, verpflichten wir uns, alle unsere Ressourcen bei ihnen bis spätestens 2025 abzuziehen“, heißt es in dem Hirtenbrief. Außerdem wollen die Bischöfe Spenden „jeglicher Art“ von umweltzerstörenden Industrien ablehnen.
cbcpnews.net

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März/April 2022)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und E-Mail finden Sie unter Kontakt.
(c) Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München