Teurer Wohlstand

Im Einklang mit der Natur leben

Permakultur ist ein Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur zu beobachten und nachzuahmen. In den 1970er-Jahren entwarf der Australier Bill Mollison dieses Konzept zusammen mit seinem Schüler David Holmgren. Die Permakultur hat sich von einer landwirtschaftlichen Gestaltungsmethode zu einer ökologischen Lebensphilosophie entwickelt. In Europa wird sie in privaten Hausgärten und auf mittelgroßen Bauernhöfen praktiziert.
Ein Beispiel dafür ist der Innergreinhof in Oberlienz (Osttirol). Seit über 20 Jahren betreiben Margit, Martina und Sepp Brunner ihren Bergbauernhof nach den Regeln der Permakultur. Auf ihrer Website schreiben sie: „Permakultur ist für uns die tägliche Suche nach einer sich ständig verbessernden Antwort auf die Frage: `Wie erfüllen wir unsere Bedürfnisse, dass die Art und Weise sowohl uns, unserer Umwelt, als auch unseren Mitmenschen guttut?‘“
Bei der Permakultur, so heißt es weiter, gehe es um

• den Aufbau zufriedener, friedlicher Gemeinschaften
• die Gestaltung gesunder Lebensräume
• die Versorgung mit frischen, lokal gewachsenen Lebensmitteln
• das Sicherstellen von sauberer Luft, sauberem Wasser, gesunden Böden
• die Erhaltung der Artenvielfalt und
• die Befriedigung unserer Lebensbedürfnisse mit möglichst natürlichen Mitteln und Lösungen.

Jeder Mensch, so die Brunners, kann Permakultur praktizieren. Aus dieser Überzeugung heraus bieten sie mehrmals im Jahr fünftägige Einführungskurse an.
www.permakulturwerkstatt.net

Wege gehen
Die Londoner Denkfabrik Legatum Institute möchte das Verständnis dafür fördern, was den Erfolg von Nationen antreibt, und praktische Einsichten vermitteln, damit sie eigene Wege zum Wohlstand gehen können. Einmal im Jahr veröffentlicht sie eine Wohlstands-Rangliste, auf der 167 Länder vertreten sind. Dabei berücksichtigt sie wirtschaftliche Faktoren, aber auch Aspekte wie Sicherheit, persönliche Freiheit, Regierungshandeln, Gesundheit und Bildung. Auf den ersten vier Plätzen finden sich die skandinavischen Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Das Ende der Liste bilden die Zentralafrikanische Republik, der Jemen und der Süd-Sudan. Die Schweiz steht auf Platz 5, Deutschland auf Platz 9 und Österreich auf Platz 14. Kritiker meinen, dass der Aspekt Umwelt zu wenig Eingang fände. Die Länder, die ganz oben auf der Liste stehen, erzielten ihren Wohlstand auf Kosten der Natur.

Wohlstand
Wohlstand bedeutet, dass es den Menschen gut geht. Es fehlt ihnen an nichts, was es zum Leben braucht. Sie haben eine Arbeit, mehr als genügend zu essen und können sich teure Dinge wie Urlaub leisten. Wenn es in der Bevölkerung viele wohlhabende Menschen gibt, redet man von einer Wohlstandsgesellschaft. Im weiteren Sinne meint man mit Wohlstand auch, dass es an einem Ort viele gute Ärzte, Schulen und saubere Luft gibt.
Quelle: Klexikon – das Kinderlexikon

Bruttonationalglück
Im südasiatischen Königreich Bhutan hat das Glück als Staatsziel eine jahrhundertelange Tradition. Schon in einem Rechtskodex aus dem 17. Jahrhundert ist der Satz zu finden: „Wenn die Regierung kein Glück für ihr Volk schaffen kann, dann gibt es keinen Grund für den Bestand dieser Regierung.“ In den 1970er-Jahren entwickelte der damalige König Jigme Singye Wangchuck die Idee für das „Bruttonationalglück“. Es basiert auf vier Säulen:

• gute Regierungsführung
• nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft
• Bewahrung kultureller Werte
• Schutz der Umwelt.

Seit 2008 finden alle zwei bis drei Jahre Befragungen statt, die „messen“ sollen, ob die Bewohner von Bhutan Glück in ihrem Leben als wachsend oder sinkend empfinden. Erfragt wird das individuelle seelische Wohlbefinden, der messbare und der selbst empfundene Gesundheitszustand, die persönliche und familiäre Bildung, der Lebensstandard sowie eine Bewertung der Regierungsweise.

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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, Mai/Juni 2023.
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