4. Oktober 2023

Rückblende

Von nst5

Die altkatholische Kirche in Österreich hat erstmals eine Bischöfin an der Spitze. Die Priesterin Maria Kubin wurde Ende Juni in Wien geweiht. Die 58 Jahre alte Kubin war im April von der Außerordentlichen Synode der altkatholischen Kirche gewählt worden. Ihr Wahlspruch als Bischöfin lautet „Sprich als Prophetin“. Im Zivilberuf ist sie Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Graz. Die altkatholische Kirche ist aus der innerkatholischen Opposition gegen das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes auf dem Ersten Vatikanischen Konzil (1869/70) hervorgegangen. Die Altkatholiken sahen darin einen Bruch mit alten Glaubensüberlieferungen.
altkatholiken.at

Foto: (c) Diözese Rottenburg-Stuttgart/Thomas Brandl

Im Rahmen des Projekts „Friedensglocken für Europa“ haben Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg) von den Nationalsozialisten gestohlene Kirchenglocken an drei Gemeinden in Dietrichsdorf (Pommern) sowie in Frauenburg und Siegfriedswalde (Ermland-Masuren) zurückgegeben. Ausgangspunkt waren Arbeiten am Geläut des Rottenburger Doms. Damals stellte sich heraus, dass eine Glocke aus dem heutigen Polen stammt. Eine Untersuchung in allen katholischen Kirchen Württembergs zeigte daraufhin, dass 66 weitere Instrumente aus Polen stammten.
www.drs.de/friedensglocken.html

Mit rund 200 Künstlern aus 30 Ländern hat Papst Franziskus das 50-jährige Bestehen der Sammlung für Zeitgenössische Kunst in den Vatikanischen Museen gefeiert. Kunst wie Glaube, so Franziskus, könnten die Dinge nicht so lassen, wie sie sind. Zu den Gästen zählten der deutsch-österreichische Maler und Bildhauer Anselm Kiefer, der Schweizer Architekt Mario Botta sowie der französische Autor und Regisseur Eric-Emmanuel Schmitt. Franziskus rief die Anwesenden auf, die armen Menschen nicht zu vergessen. Weil sie sich oft kein Gehör verschaffen könnten, sollten sich die Künstler zu „Dolmetschern ihres stummen Schreis“ machen.
www.museivaticani.va

Ende des 17. Jahrhunderts sind Tausende Hugenotten und Waldenser in die Schweiz geflüchtet, weil sie in Frankreich und im Piemont verfolgt wurden. Eine Kulturroute zeichnet ihren Fluchtweg von Genf bis Schaffhausen nach. In der Schweiz ist die Route knapp 580 Kilometer lang. Auf Tafeln befinden sich Hinweise zur Geschichte der Hugenotten und Waldenser und zu ihrer Flucht. Insgesamt ist die Kulturroute des Europarates 2500 Kilometer lang, beginnt in Frankreich und Italien und geht bis nach Deutschland. Der Weg soll auf das Erbe der Hugenotten und Waldenser aufmerksam machen und für ein vereintes und friedliches Europa sensibilisieren.
hugenotten-waldenserpfad.eu

Das Collegium Orientale (COr) in Eichstätt feiert sein 25-jähriges Bestehen. Es bietet ostkirchlich geprägten Studenten der in Eichstätt ansässigen Katholischen Universität Beheimatung, Studienförderung und geistliche Begleitung. Im COr leben aktuell rund 50 Menschen: Priesteramtskandidaten und bereits geweihte Kleriker im Promotionsstudium. Da es in diesen Kirchen verheiratete Priester gibt, leben auch Frauen und Kinder in der Einrichtung. Sie stammen sowohl aus mit dem Papst verbundenen Kirchen, wie etwa der griechisch-katholischen oder der maronitischen Kirche als auch orthodoxen Kirchen, etwa der ukrainisch-orthodoxen Kirche.
www.collegium-orientale.de

Foto: (c) Gloria Koymans/ÖRK

50 junge Frauen und Männer aus 24 Nationen – Juden, Christen und Muslime – nahmen Anfang Juli am zehntägigen „Emerging Peacemakers Forum“ (Forum für angehende Friedensstifter) im schweizerischen Bossey teil. Veranstalter waren der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der Muslimische Ältestenrat und die Rose Castle Foundation. Das Forum zielte darauf ab, junge Frauen und Männer dazu zu befähigen, Projekte zur Friedensbildung anzustoßen und die Prinzipien der Geschwisterlichkeit zu verbreiten. Das Forum schloss mit einer „Botschaft der Hoffnung“ an die Weltklimakonferenz, die Ende 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet.
ep-forum.org


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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, September/Oktober 2023.
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