20. Januar 2009

Segen bringen

Von nst_xy

Was machen die Sternsinger?
Festlich als König gekleidet und mit einem Stern vorneweg war auch ich früher um den 6. Januar in unserem Ort unterwegs. Das Wetter war meist ungemütlich, und manchmal wurde uns die Tür vor der Nase zugeschlagen. Doch die meisten haben sich über den Segenswunsch und unsere Lieder gefreut.
Im Jahr 1958 wurden die katholischen Pfarreien in Deutschland gebeten, den Brauch des Sternsingens aufleben zu lassen: Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher geht von Haus zu Haus, verkündet zu Beginn des Jahres die Weihnachtsbotschaft und bringt den Segen des neugeborenen Gottessohnes. Als Zeichen dafür schreiben sie die Jahreszahl sowie die Buchstaben C, M und B über die Tür. Volkstümlich werden die Buchstaben als Kürzel für die überlieferten Namen der drei Weisen aus dem Morgenland (vgl. Matthäus 2,1-12) verstanden: Caspar, Melchior und Balthasar. Sie stehen jedoch für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“.
In Deutschland zeichnen das Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für die jährliche Aktion Dreikönigssingen verantwortlich. Im letzten Jahr sammelten 500 000 Sternsinger über 39 Millionen Euro für Kinderprojekte in Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa (www.sternsinger.de).
In Österreich organisiert die Jungschar die Aktion, an der sich 85 000 Kinder beteiligen (www.jungschar.at), und in der Schweiz haben die Sternsinger laut Missio im vergangenen Jahr 1,18 Millionen Franken gesammelt (www.missio.ch).
Übrigens: „Echte“ Sternsinger haben einen Ausweis ihrer Pfarrei dabei. Und auch wenn es eine katholische Aktion ist, sind an vielen Orten Kinder anderer Konfessionen mit dabei.
Der Erfolg der Aktion liegt meines Erachtens darin begründet, dass Kinder und Jugendliche etwas für Kinder in ärmeren Ländern tun und die Menschen in unseren Breitengraden daran erinnern, was das Leben lebenswert macht: die Botschaft von einem Gott, der unser Leben teilt und uns zum Segen werden möchte.
Klaus Hofstetter

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2009)
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