3. April 2024

Zeit für eine Tasse Tee

Von nst5

Beobachtet und beschrieben von Ulrike Comes

Es ist März. Das Jahr hat Fahrt aufgenommen: Wir sind in der Fastenzeit, Ostern naht; bald ist Frühling, in der Natur sprießt es. Aufbruchstimmung. Ich muss mich beeilen, weil ich doch weiß, wie schnell das Jahr vorbei ist. Und dann habe ich wieder nur einen Bruchteil dessen geschafft, was ich mir vorgenommen hatte.
In einem chinesischen Garten finde ich diesen teetrinkenden Herrn. Er strahlt eine Ruhe aus, die mich bremst und einlädt, bei ihm zu verweilen. Lange sitze ich auf der Bank ihm gegenüber.
Trotz aller guten Dinge, die ich mache, wäre ich noch lieber ein Mensch, bei dem andere gerne auf eine Tasse Tee sitzen bleiben. Ein Mensch, der Ruhe schenkt, der zuhört, der aufnimmt. Muss sich das ausschließen? Wohl kaum. Ich gehe jetzt mal guten Tee besorgen.

Foto: (c) Ulrike Comes


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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, März/April 2024.
(c) Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München.
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