Netz des Friedens
Den Frieden leben
„Living Peace International“ ist ein Weg zur Friedenserziehung, dem sich inzwischen mehr als 1700 Schulen und Gruppen angeschlossen haben. Über eine Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den fünf Kontinenten nehmen an dieser Initiative teil. Ins Leben gerufen wurde sie 2012 in Ägypten von Carlos Palma, einem Lehrer aus Uruguay. Nachdem er über 25 Jahre lang im Nahen Osten das Drama der ständigen Kriege und Konflikte miterlebt hatte, fragte er sich, wie er eine Antwort auf das Bedürfnis nach Frieden geben könnte.
Daher schlug er seinen Schülerinnen und Schülern vor, den Tag mit dem Werfen des „Friedenswürfels“ zu beginnen. Auf dessen Seiten befinden sich keine Zahlen, sondern Sätze, die helfen, friedliche Beziehungen zwischen allen Menschen aufzubauen. Außerdem regte er an, jeden Tag um die Mittagszeit einen Moment der Stille, des Nachdenkens oder des Gebets für den Frieden zu halten.
In kurzer Zeit änderte sich das Klima in der Klasse: Die Kinder halfen sich gegenseitig, die Lehrer machten keinen Unterschied mehr zwischen den Schülern und entschuldigten sich sogar manchmal. Dieses Klima verbesserte auch die Lernerfolge. Bald übernahm die ganze Schule die Praxis des Friedenswürfels und der Auszeit.
Im Laufe der Jahre entstand ein „Netz des Friedens“ rund um den Globus. Inzwischen arbeiten mehr als 30 internationale Organisationen mit „Living Peace“ zusammen.
livingpeaceinternational.org

Friedensindex
Der vom „Institute for Economics and Peace“ mit Hauptsitz im australischen Sydney erstellte Weltfriedensindex misst die Friedfertigkeit von 164 Ländern der Welt. Er nimmt drei Bereiche in den Blick:
– das Ausmaß an gesellschaftlicher Sicherheit und Schutz
– das Ausmaß der aktuellen innerstaatlichen und internationalen Konflikte
– den Grad der Militarisierung
und wertet dazu 23 qualitative und quantitative Indikatoren aus. Je niedriger der Wert, desto friedlicher das Land. Österreich liegt mit einem Wert von 1,31 auf Platz 3, die Schweiz mit 1,35 auf Platz 6 und Deutschland mit 1,54 auf Platz 20.
www.visionofhumanity.org

Friedensglocke
Am 8. Mai startet in Berlin ein Pferdetreck nach Jerusalem. Er begleitet eine Friedensglocke, die aus Militärschrott gegossen wurde. Der Treck wird über 4800 Kilometer und durch zwölf Länder reisen und am 25. Dezember in Jerusalem ankommen. Dort soll die Glocke der „Hand in Hand Schule“ übergeben werden – eine Schule, an der Kinder aus muslimischen, jüdischen und christlichen Familien miteinander leben und lernen.
Quelle: friedenstreck.de

Die Kriegsbraut
Abends im Kämmerlein
und früh im Morgenschein
froher Gesang!
Morgen kommt Liebster mein,
schrieb mir aus Polen.
Und es soll Hochzeit sein,
Hochzeit nach frohem Sieg,
Hochzeit im Krieg!
Abends im Kämmerlein
und früh im Morgenschein
Schluchzen so bang!
Liebster kommt nimmermehr,
sandten aus Polen mir
nur sein Kreuzlein daher.
Von Eisen kalt und schwer,
nimmer kommt er.
Quelle: Sammlung „Kriegsgedichte aus dem Ersten Weltkrieg“ der Universität Freiburg. Autorin unbekannt. freidok.uni-freiburg.de
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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, Mai/Juni 2025.
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