20. Januar 2015

Lichtimpulse

Von nst1

Ausgerechnet in der Jahreszeit, in der es bei uns am Dunklesten ist, spielt Licht die größte Rolle. Wir vermissen die Wärme, die Energie, die Helligkeit der Sonne und versuchen, sie zu ersetzen: in der Advents- und Weihnachtszeit mit Kerzen und Lichterketten, zum Auftakt des neuen Jahres mit Silvesterraketen.

Ohne das Licht der Sonne gäbe es keinen Sonnenaufgang, keinen Regenbogen, weder Nordlichter noch Schattenspiele. Licht ist zunächst etwas Gutes, sogar Lebensnotwendiges: Ohne Licht könnten die Pflanzen nicht wachsen. Ohne Licht gäbe es die Menschen nicht. Die Kunst spielt mit Licht. Wissenschaftliche Erkenntnisse über das Licht erlauben ein besseres Verständnis des Universums. Die moderne Technik macht sich das Licht zunutze: in der Medizin, in der Industrie, durch die Photovoltaik in der Energiegewinnung; Lichtimpulse bilden das Rückgrat des Internets.

Zu viel Licht wiederum kann gefährlich sein: Wer schon einmal in starkem Sonnenschein auf Gletschern und Schneefeldern hoher Berge gewandert ist, weiß, dass das gleißende Licht ohne Schneebrille schnell unerträglich wird. Zu viel Licht durch die nächtliche Beleuchtung in den Städten bringt leicht den Biorhythmus von Mensch und Tier durcheinander.

Auf die Gefahren, vor allem aber die Bedeutung des Lichts und sein Potential will die UN aufmerksam machen, wenn sie 2015 zum „Jahr des Lichts“ erklärt. Sie will zu einem behutsamen, bewussten Umgang mit dem Licht anregen. „Light for Change“ ist das dazugehörige Motto, „Licht für Wandel“.

Was Symbolik, Bedeutung und Potential von Licht angeht, fallen mir noch weitere Aspekte ein. „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“, heißt es in Psalm 119. Gottes Wort kann Licht sein, das dem Leben Orientierung und Sinn gibt. Das „Wort des Lebens“, das Sie jeden Monat in der Mitte dieser Zeitschrift finden, lädt Sie ein, es in Ihrem Alltag fruchtbar zu machen. In Leben umgesetzt, hat das Wort die Kraft, Sie selbst und Ihre Umgebung zu verändern. Beispiele dafür finden Sie bei den „Erfahrungen“ und in der „Leute“-Rubrik, in der wir Christa Großehambrinker aus Münster vorstellen: Sie nimmt sich Zeit für Obdachlose und Menschen mit inneren Nöten, auch wenn es unbequem ist. Sie gibt ihnen Halt und Orientierung. Das „Wort des Lebens“ und andere Personen, die es zusammen mit ihr in die Tat umsetzen und einander davon erzählen und sich gegenseitig bestärken, haben Christa Großehambrinker geprägt. Wie sie sind viele Menschen im Verborgenen für ihre Mitmenschen Licht, das in ihr Leben strahlt und es verändert.

Das von der UN gewählte Motto können wir auch auf diesem Hintergrund sehen. So kann es unserem Leben neue Impulse geben. Sie selbst können Licht sein! Die nächsten zwölf Monate haben das Zeug, unser „ganz persönliches“ Jahr des Lichts zu werden!

Ihr

Clemens Behr

 

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar-Februar 2015)
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