Zum neuen Jahr
Ein neues Jahr beginnt.
Gern würde ich hören, wie Sie da hineingehen. Eher zuversichtlich, besorgt oder sogar ängstlich? Wahrscheinlich würde ich viele verschiedene Antworten bekommen. Vielleicht sogar von derselben Person – je nachdem, ob sie auf die persönliche Situation schaut oder den Blick auf die Gesellschaft und das Weltgeschehen richtet.
Ich nehme aber an, dass sehr viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, sich Frieden erhoffen. Für Israel und Palästina, in der Ukraine, in den verschiedenen Ländern Afrikas und für die vielen anderen Krisenregionen dieser Erde. Wohl auch ein friedliches Zusammenleben in den herausfordernden und oft so polarisierenden gesellschaftlichen Fragen in unseren Ländern. Und nicht zuletzt friedliche Lösungen für die eine oder andere Spannung in unmittelbarer Umgebung – am Arbeitsplatz, mit den Nachbarn, dem Bekannten oder auch in der Familie.
Im Dezember erinnerte die Fokolar-Bewegung an ihren Anfang vor 80 Jahren. Im Rahmen einer Pilgerreise, die den Wurzeln nachspürte, trafen die Verantwortlichen aus allen Teilen der Welt auch Papst Franziskus: „Lebt für den Frieden, setzt euch dafür ein“, legte er ihnen dabei ans Herz. Präsidentin Margaret Karram gab dieses Anliegen bei einer Videoschaltung mit den Angehörigen der Bewegung weiter und lud ein, es sich gemeinsam zu eigen zu machen. Im ersten Moment fühlte ich mich ein wenig erschlagen, überfordert. „Was kann ich denn schon für den Frieden tun? Welche Möglichkeiten habe ich, damit Waffen schweigen und Menschen in Frieden leben können?“, schoss mir durch den Kopf.
Kurz danach fragte der Moderator Margaret Karram noch, ob sie einen Weihnachtswunsch an alle richten wollte. Ihre Antwort war … – ja – entwaffnend: „Dass wir füreinander sorgen, uns um die Menschen in unserer Umgebung kümmern, sodass sie unsere Nähe und Zuneigung spüren. Wenn so mehr Liebe unter uns und in unserer Umgebung erfahrbar ist, wird der Frieden seinen Weg finden.“
Ich war erleichtert. Da konnte ich mich einklinken. Natürlich ist auch das kein Selbstläufer, aber es scheint mir überschaubar, konkret, anziehend.
Füreinander sorgen, uns kümmern, die Menschen in unserer Umgebung unsere Nähe und Zuneigung spüren lassen. Wie das aussehen kann, dafür habe ich die eine oder andere Anregung in diesem Heft gefunden. Schauen Sie mal.
Und: Darf ich Sie deshalb einladen? Fangen Sie mit mir und uns in der Redaktion das neue Jahr so an? In der Zuversicht, dass sich dann der Frieden einen Weg bahnt – in unsere Herzen, Häuser, Familien und Gemeinschaften, an die Arbeitsplätze und in die Gesellschaft, ja sogar zwischen den Völkern und Nationen.
Ein gutes, zuversichtliches und friedvolles Jahr,
Ihre
Gabi Ballweg
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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, Januar/Februar 2024.
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